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Wenn Schweigen lauter weint

Wenn Schweigen lauter weint – Unsere Trauer um die Paviane in Nürnberg – Wir, eure Erbsis, kehren aus dem Urlaub zurück – doch nicht mit Urlaubsfotos und Lachen, sondern mit schwerem Herzen. Die Nachricht verfolgt uns: Im Nürnberger Tiergarten wurden zwölf gesunde Guinea-Paviane getötet – einfach, weil das Gehege für die mehr als 40 Tiere auf engem Raum nicht mehr ausgelegt war; geplant eigentlich nur für 25 Erwachsene plus Jungtiere.

GESCHLOSSEN. STILL. UNERTRÄGLICH. Als wir diese Nachricht lasen, stiegen Bilder in uns auf: lebensfrohe Blicke, das lebhafte Treiben von Pavianen im Morgenlicht – all das ist nun unendlich fern. Der Zoo sprach von „betrieblichen Gründen“, einer tierschutzkonformen Tötung – doch für uns ist dieses „trocken begründete Protokoll“ nichts anderes als ein brutaler Verlust.

Wir haben die Mahnwachen aus der Ferne verfolgt, uns die Bilder von Menschen vorgestellt, die Kerzen in Händen hielten, die Stimmen erhoben und Blumen niederlegten – während wir nicht dort sein konnten. Es bricht uns auf, dass wir nicht Teil dieser stillen Gemeinschaft sein konnten, die steht, trauert, schreit: „Genug!“

Wenn Schweigen lauter weint – Die Tötung

Zwölf Tiere – sechs davon wurden später an Raubtiere verfüttert; vier wurden für ein Museum präpariert; zwei starben unter Narkose – auch sie waren Opfer. Jedes einzelne Leben zählte – und dennoch erfolgte dieser Akt so nüchtern, so distanziert, als handle es sich um überschüssiges Inventar.

Proteste, die uns erreichen: Aktivist:innen sind durchs Tor ins Gelände eingedrungen, haben sich am Boden festgeklebt – ihr Körper als letzte Linie zwischen Leben und Tod. Die Worte der Organisator:innen hallen in uns: „Die Verantwortung endet nicht dort, wo es unbequem wird.“ Auch Petitionen und Strafanzeigen vom Deutschen Tierschutzbund, Pro Wildlife, Peta – sie alle dürfen nicht verhallen.

Und wir? Wir sind so weit weg und fühlen uns machtlos. Und doch: Teile unseres Schmerzes, unserer Trauer sind gekommen – durch Artikel, Videos, Stimmen. Es reißt uns auf zu wissen, dass wir nicht da sein konnten, als letzte Kunst der Abschiednahme stattfand, als Menschen den Pavianen gedacht haben, die wir nie persönlich kannten – doch die jetzt ein Stück unserer Seele bewohnen.

Wir schreiben in Erinnerung an sie

Wir schreiben in Erinnerung an sie: an die neugierigen Augen, die tapsigen Schritte, das roughe Gebaren der sozialen Gruppe, in der Weibchen, Männchen und Jungtiere ein komplexes Geflecht bildeten. Und an die bittere Erkenntnis: Selbst Zoos – Orte, die Leben schenken sollten – können zum Ort des Abschieds werden, wenn Zuchtmanagement, Platznot und angeblicher Artenschutz laut Plan Kipp-Punkt wird.

Wir fühlen uns zerrissen – zwischen Empörung und Ohnmacht, Trauer angesichts des Unausweichlichen und Wut über das Versagen des Systems. Wir beklagen die Entscheidung – aber wir loben auch die Menschen, die auf die Straße gingen, die schweigend Kerzen hielten, die Anzeigen stellten und laut sagten: „Nie wieder.“

Das Schweigen nach dem Lauten

Für uns ist es diese große Stille, die am meisten schmerzt. Die Lücke im Alltag, wo einst virtuelle Bilder aufglühten. Wir schreiben, um sie zu füllen – mit Erinnerungen, mit Trauer, mit dem Versprechen, dass wir nicht vergessen. Dass auch wir – die Erbsis – aus der Ferne trauern, wütend sind, und uns nach Gerechtigkeit sehnen.

Schlussgedanke: Vielleicht ist dieser Text kleiner Trost – aber vielleicht ein Fünkchen Wärme in einer kalten, erschreckenden Realität. Wir hoffen, ihr fühlt euch begleitet. Eure Wut, eure Trauer, eure Solidarität – sie sind unsere. Gemeinsam geben wir den Pavianen ein Stück Stimme zurück.

Für eine stillere Welt, in der kein Lebewesen ohne Ausweg ist. Erbsenschreck.

#FCKZOOS #SCHEISSZOO

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Landtiere
0 Mrd.
Meerestiere
0 Bill.

Weltweit werden mehr als 80 Milliarden Landtiere und über 100 Billion Meerestiere für die Lebensmittelindustrie getötet. 80% der Ackerflächen werden für das Futter der Nutzertierhaltung verwendet. Diese Umstände sind weder ethisch noch ökologisch vertretbar. Nur mit einer wirklich nachhaltigen Landwirtschaft und einer pflanzlichen Ernährung kann die Menschheit die Klimaschäden und Überbevölkerung kompensieren. 

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